„Wie klingt die Region?“ Mit dieser Frage beschäftigten sich zahlreiche Besucher der Veranstaltung „Ohren auf – so klingt die Region“, die am Sonntag bei herrlichem Sommerwetter in der Wolfenbütteler Innenstadt stattfand. Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: Die Region klingt sehr abwechslungsreich und meistens auch schön.
Zunächst erklangen die Glocken. Sie riefen zum Festgottesdienst mit Chormusik in die Hauptkirche. Dort erklangen Johann Sebastian Bachs achtstimmige Motette BWV 226 „Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf“ sowie Chorwerke der Romantik, gesungen von der gastgebenden Hauptkirchenkantorei an St. Marien und dem Kammerchor venti voci aus Braunschweig (Einstudierung: Janis Berzins) unter der bewährten Leitung von Propsteikantorin Almuth Bretschneider, die auch an der Großen Orgel zu hören war. Danach startete das Musikprogramm mit 180 Ensembles und 3000 Mitwirkenden in der gesamten Innenstadt. Welch hohes Niveau die musikalischen Beiträge hatten, wurde auch gleich bei der offiziellen Eröffnung des Musikfestivals auf dem Stadtmarkt deutlich, wo der Bläserkreis der Landeskirche Braunschweig unter der Leitung von Siegfried Markowis auftrat.
Ebenso wie die Mitglieder dieses Bläserkreises aus unterschiedlichen Posaunenchören der Landeskirche kommen, so waren auch die auftretenden Musiker aus der ganzen Region nach Wolfenbüttel gekommen. Organisiert hatte das Festival, das alle zwei Jahre stattfindet, die Kontaktstelle Musik in der Region. Deren örtlicher Vertreter, Martin Bujara, Leiter der Kreismusikschule Wolfenbüttel, war begeistert: „Mit 3000 Mitwirkenden haben wir hier in Wolfenbüttel einen Rekord aufgestellt.“ Und noch wichtiger war dem Musikschulleiter: „Ein Drittel der Mitwirkenden stammt sogar aus Stadt und Landkreis Wolfenbüttel.“
Auch Landrätin Christiana Steinbrügge, neben Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink Schirmherrin des Festivals, war begeistert. Ihr gefiel neben den musikalischen Darbietungen vor allem die Musikmeile Krumme Straße, wo man nicht nur die besondere Atmosphäre der Fachwerkstadt erleben konnte, sondern auch einen besonderen Lauschparcours, bei dem aus Telefonen, Schränken und Schubladen Musik erklang.
Bujara freute sich auch darüber, dass nicht nur der klassische Chorbereich beim Musikfestival vertreten war, sondern auch viele Musiker aus den Bereichen Pop, Rock und Jazz nach Wolfenbüttel gekommen waren. „Es ist uns gelungen, das gesamte Spektrum der Musik in der Region Braunschweig abzubilden.“
Und auch das Leistungsspektrum reichte von reinen Amateur-Gruppen über Semiprofis wie die Rocker von Overexposed bis zu den Profimusikern von Dun Aengus, die mit keltischer Musik auf der Bühne am Schulwall zu hören waren.